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Samstag, 10.08.2013: Ste-Marie-sur-Ouche - Pouilly-en-Axois (40 km)
36 Schleusen....

Die Ecluses/Schleusen heute haben mich geschafft! Zum Schluss habe ich den Anstieg bei den Schleusen kaum noch bewältigen kölnnen! Dabei hatten wir uns doch diesen flachen Radweg extra ausgesucht!
Aber diese kurzen Anstiege an den Schleusen haben es in sich: kurz, aber knackig, dabei noch gerade dort mit tiefem Schotter, der das Fahren etwas schwieriger macht! Rudi fand die Steigungen nicht so schlimm.
Immerhin gab es heute 36 Schleusen zu überwinden! Gekrönt wurde dies durch einen hübschen Anstieg um das Autobahndreieck bei Pouilly zu umfahren bzw. zu queren. Währenddessen fließt der Kanal tief darunter durch einen Tunnel, der die Wasserscheide markiert.

Zunächst gibt es ein karges Frühstück: zwei trockene Enden des gestrigen Baguettes mit ein paar Scheiben der heimatlicher Salami, die ja schließlich auch vertilgt werden muss. Egal, im nächsten Ort gibt es bestimmt die Möglichkeit einen Café au lait mit einem Croissant zu bekommen. Schließlich habe ich es auf dem Jakobsweg auch oft so gemacht: erst einmal los, dann später irgendwo vernünftig frühstücken.
Das "später" dauert heute allerdings 12 km! Erst in La Bussière sur Ouche finden wir eine offene Boulangerie - aber ohne Café au lait. Immerhin, wir haben Brot und Croissants!

Es wird heiß heute, obwohl es nachts und morgens noch recht frisch war. Wir finden die Etappe abwechslungsreich, obwohl der Weg zunächst etwas eintönig wirkt, da man immer die gleichen grünen Bäume rechts und links sieht. Doch später hat man auch viel Ausblick auf die Landschaft ringsherum, auf Dörfer, Weiden mit den berühmten Charollais-Rindern, auf das mächtige Schloss Châteauneuf, das oben auf einem Hügel thront.
Dazwischen immer wieder Schleusen mit mal mehr, mal weniger gepflegten Schleusenhäuschen, ab und an Touristenschiffe (heute immerhin 5), idyllische Freizeithäfen z.B. in Pont d'Ouche, Crugey oder Vandenesse-en-Axois.

Hinter Vandenesse geht es Schlag auf Schlag mit den Schleusen, man muss schließlich die Wasserscheide erklimmen. Dort sind die Schleusen besonders hübsch, auffallend ist dabei Schleuse Nr. 4, die ein wahres Museumsstück ist: voll mit alten Werkzeugen und Ackergeräten.

Dann verschwindet der Kanal kurz vor Pouilly-en-Axois in einem Tunnel, der 3333 m lang ist und der die Wasserscheide markiert, geradezu ein technisches Meisterwerk, gebaut 1822 -1832!
Zunächst fahren wir oberhalb dieses Tunnels auf einem alleeartigen Weg, vorbei an den Lüftungsschächten. Leider ist irgendwann die Autobahn oberhalb dieses Tunnels gebaut worden, so dass der Radweg dieses Hinderniss mit einigen Steigungen versehen überwinden muss.

Schließlich erreichen wir Pouilly, das sich als netter kleiner quirliger Ort herausstellt. Wir geraten nach so viel Natur geradezu in einen Kaufrausch und erstehen neben einigen Postkarten und Lebensmitteln auch noch ein wichtiges Buch: Miam Miam Dodo für den Canal de Bourgogne. Hier sind alle Geschäfte, Campings usw. für jeden Ort entlang des Kanals verzeichnet. Damit hoffen wir, unsere Versorgung besser planen zu können.

Der Camping erweist sich als gut gelegener Platz mit netter Atmosphäre und Picknick-Tisch für Radler. Leider sind die Sanitärs noch im Bau, so dass man auf eine Container-Lösung zurückgegriffen hat. Ist aber völlig in Ordnung.
Am Platz gibt es eine kleine Bar mit Restaurant, in der wir noch bis 22.00 Uhr bei einem guten Glas Roten gelesen haben.

Begegnung des Tages: die nette Platzinhaberin des Campings
Als Rudi spät abends noch nach einem Dessert fragt, aber kein Eis möchte und es nichts anderes gibt, eilt Madame in ihre Wohnung und holt einen Schokopudding aus ihrem Haushalt, damit der Gast zufrieden ist! Sie reicht diesen Schokopudding formvollendet auf einem extra Tellerchen, mit drei Keksen garniert - auf einem silbernen Tablett! Sehr sympathisch!

Camping Vert Auxois (Pouilly-en-Axois): 14 €


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