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Freitag, 09.08.2013: Dijon - Ste-Marie-sur-Ouche (22 km)
Ein Hoch auf Schleuse 34 S ....

Heute gibt es nur eine kurze Etappe, zum Einfahren sozusagen. Außerdem müssen wir erst die Räder für die Tour richtig packen und die übrigen Sachen im Bus verstauen und diesen hier auf dem Camping abstellen.

Also nehmen wir uns Zeit, genießen vorerst ein letztes Mal den Luxus von Tisch und Stühlen, während nebenan 5 junge Leute, die auch mit den Rädern unterwegs sind, ihren Kaffee im Stehen trinken.

Die Nacht war ganz schön kalt, der lange Schlafanzug wandert also auch noch mit in die Packtaschen. Außerdem war es laut, Verkehrslärm! Und: wir müssen uns wohl noch an das Schlafen auf den Therm-a-rest-Matten gewöhnen: wir haben heute morgen beide Rücken!

Doch das Wetter ist gut, es gibt blauen Himmel mit ein paar Wolken. Was will man mehr! Bis alles sortiert und umgepackt ist, alles an Ort und Stelle ist, ist es dann schon 11.30 Uhr.

Ich bin froh, dass wir heute nur eine kurze Etappe fahren, denn ich muss mich doch wieder an das Fahren mit dem vielen Gepäck gewöhnen, man kommt schnell ins Trudeln!

Wir finden den Einstieg zum Radweg am Canal de Bourgogne schnell und erfreuen uns an der Idylle mit vielen Seerosen. Ein wenig erinnert uns der Kanal an den Canal de Midi oder an die Strecke am Doubs, aber hier ist viel weniger los, wir sehen auch recht wenig Boote auf dem Wasser.

Es ist allerdings einiges an Radverkehr auf dem Treidelweg zu verzeichnen, meist schnittige Rennradler und ohne Gepäck.

Anfangs ist der Weg asphaltiert, ab Pont de Pany gibt es einen gut befahrbaren Schotterweg.

Wir sind in unserer Blauäugigkeit nach dem Frühstück einfach los gefahren, im Vertrauen, dass wir uns unterwegs rechtzeitig in irgendeinem Supermarkt oder Laden für den Mittagsimbiss versorgen könnten.

Doch genau das ist ein Problem auf dieser Strecke und es wird uns fast die ganze Reise lang begleiten. Es gibt kaum Geschäfte oder Boulangerien, und wenn es welche gibt, sind sie zur Zeit meist wegen "vacances" geschlossen oder es ist Montag Nachmittag! Da haben viele Geschäfte in Frankreich geschlossen - als Ausgleich für den verkaufsoffenen Sonntagvormittag!

Unterwegs fragen wir ein paar französische Radler und finden so - Gottseidank - einen Supermarkt in Velars-sur-Ouche. Das Mittagessen ist gerettet. Ob wir jetzt schon etwas für abends und für morgen früh mitnehmen sollen? Ach Quatsch! Das wollen wir noch nicht mitschleppen, außerdem ist es schon ganz schön warm, das muss sich ja auch halten.

Auf dem idyllisch gelegenen Camping municipal von Ste-Marie-sur-Ouche installieren wir uns und genießen den Rest des Nachmittags. Es ist eigentlich ganz schön, früh auf dem Platz anzukommen!
Wir erkundigen uns bei unseren Nachbarn nach Einkaufsmöglichkeiten: "Rien ici!" Nichts! Noch nicht mal eine Boulangerie. Zum Einkaufen müsste man ca. 7 km zurück fahren. Bar, Restaurant? "Rien!" Na super, wir haben noch zwei kleine trockene Reste vom Baguette und eine Packung Salami, die wir aus der Heimat mitgebracht hatten. Hätten wir besser vorhin etwas gekauft!
Als wir dann doch wohl sehr bedröppelt aussehen, fällt Madame ein, dass es 2 km weiter am Kanal ein kleines Bistrot gebe, das aber nicht jeden Tag geöffnet habe. Die Rettung! Das Lokal ist an der Schleuse 34S in schönem Ambiente und wird von einem Schweizer Ehepaar betrieben. Es liegt sehr idyllisch und ist liebevoll gestaltet. Das Angebot ist übersichtlich, aber vor allem lecker! Wir genießen Soupe Ratatouille froid und Filet de porc en tranches fines sauce légère au thon froid. Dazu einen Roten! Das war doch heute ein gelungener Einstieg in unsere Radreise!

Camping municipal Ste-Marie-sur-Ouche: 9,60 € (keine Bar, kein Brot, basic, aber ruhig, nett und sauber)

Da wir bei dieser Radreise (wieder einmal) so viele nette Menschen getroffen haben, gibt es immer wieder einmal die

Begegnung des Tages: heute: die netten Nachbarn auf dem Campingplatz, ohne die wir dort wohl verhungert wären!

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