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Fazit

 
Tag 13
Bracieux - Candé sur Beuvron (41,5 km) (21.07.09)
Wir sind um 10 Uhr en route und fahren über gut markierte Radwege, die vorwiegend kleine, meist sehr unbefahrene Straßen nutzen, hier erweist sich das Faltblatt "Le Pays des Chateaux à vélo" als sehr hilfreich! Es geht zunächst entlang des Beuvron westlich, dann nach Süden nach Cheverny. Heute ist dann doch mal eine Schlossbesichtigung angesagt, denn dieses Schloss wollten wir letztes Jahr schon besuchen. Es ist in Privatbesitz und immer noch prunkvoll möbliert. In der Orangerie gibt es einen Laden, dort wird unter anderem das handbemalte Porzellan aus Gien ausgestellt. Was ein Glück, dass wir mit dem Rad unterwegs sind und nichts Großes mitnehmen können! Uns gefallen gleich mehrere Designs! Dass dieses Prozellan nicht gerade billig ist, kann man sich ja denken.
Es geht weiter durch kleine Orte und durch Felder und Wald. Das letzte Stück führt uns wieder entlang des Beuvron; durch den Wald meist im Schatten! Gottseidank, denn es ist inzwischen richtig heiß: 32 Grad, wie wir später hören. Kurz vor dem heutigen Ziel spielen wir mal wieder das Spiel: wo geht es jetzt weiter? Dann kommen wir in Candé-sur-Beuvron an: eher eine Ansammlung von Häusern, als ein größerer Ort. Na ja, ehrlich gesagt haben wir den Ort nicht wirklich erkundet, uns war es zu heiß.
So sieht also nun ein 4-Sterne-Campingplatz aus! Nun gut, es gibt einige Angebote, daher also die Sterne: kleiner (sehr teurer) Laden, Hüpfburg für die Pänz, Schwimmbad, kann bei Regen auch zum Hallenbad gemacht werden und ist recht groß, Bar bzw. Restaurant, Bolzplatz, Spielplatz.
Heute gibt es Fischstäbchen mit Tiefkühlgemüse, wofür wir extra ein kleines Fläschchen Öl kaufen. Später stellen wir fest, dass es inzwischen Fischstäbchen gibt, bei denen man das Öl "in die Panade mit eingebaut" hat. Sehr praktisch, also braucht man doch kein Öl mitzuschleppen!
Wir nutzen sogar noch den Pool, was sehr erfrischend ist. Nachts gibt es ein Mordsgewitter mit ordentlichen Regenfällen. Morgens ist alles ziemlich siffig und feucht, weil der Regen den Dreck des Bodens gegen das Zelt und alles andere gespritzt hat!

Erkenntnis des Tages: Die Niederlande müssen wirklich leer sein! Sind fast alle hier auf diesem Campingplatz! (Na ja, es gibt auch einige Spanier!)

 

 
Tag 14
Candé-sur-Beuvron - La Ville-aux-Dames (ca.52 km) (22.07.09)

Heute soll es nicht sooo heiß werden! 'Nur' so 27 Grad! Ist immerhin kühler als gestern!
Da ich für die Tour 2008 schon viel recherchiert hatte, kommen uns heute zwei Tipps, die ich dabei irgendwo gefunden hatte, zugute! Zunächst fahren wir die 6 km bis Chaumont auf der schattigen D 751, was uns lieber ist, als idyllisch über den Berg zu fahren. So schlimm ist der Verkehr nicht!
Dann der zweite heiße Tipp: zwischen Chaumont und Amboise kann man wunderbar eben und ruhig auf einer kleinen Straße auf der nördlichen Loire-Seite fahren. Es geht immer entlang der Bahnlinie. Mein französisches Loire-Buch würde die D 58 auf der gleichen Seite, etwas weiter landeinwärts nutzen.
Beim Vorbeifahren fällt mir auf, dass der Camping auf der nördlichen Loire-Seite, der wohl zu Onzain gehört, sehr einladend aussieht.Viel netter als der von Chaumont.
La Loire à vélo provisiore soll ab Amboise wieder ausgeschildert sein, also fahren wir über die Brücke und finden auch die Beschilderung. Aber man will uns bald nach links über die Höhen führen! Da wir diesen Anstieg vom letzten Jahr her kennen (von dem Weg nach Chenonceaux) und nicht scharf auf die Steigung sind, fahren wir einfach weiter auf der D 751, die zwar ziemlich befahren ist, aber immerhin einen Radstreifen und Schatten hat. Auf diese Weise kommen wir an den Caves in den Höhlen vorbei!
Ab Montlouis-sur-Loire ist der Loire-Radweg wieder richtig ausgebaut und ausgeschildert. Allerdings wären wir fast am Campingplatz von La Ville-aux-Dames vorbeigefahren, da eine Zufahrt und ein Schild am Radweg schlichtweg fehlen. Man liegt im Clinch mit der Stadt, erzählt man uns später. Das ist schade, denn der Platz ist nett geführt, es gibt einen Hyper-Leclerq ganz in der Nähe und es ist ein sinnvoller Stopp kurz vor Tours!
Aber da kaum jemand den Camping sieht, ist dort auch der Hund begraben!
Übermütigerweise machen wir nach dem Aufbau des Zeltes noch große Wäsche (Man sieht blauen Himmel!) und Rudi fährt einkaufen. Nun kommt hier ein heftiges Gewitter herunter, ich raffe die nassen Klamotten von der Leine und warte im Zelt auf besseres Wetter. Dabei habe ich ein richtig schlechtes Gewissen, weil "der arme Rudi" bei diesem Wetter mit dem Rad unterwegs ist, um für unser Wohl zu sorgen. Ich erwarte einen tropfnassen Ehemann, aber er kommt trocken und strahlend mit der "Beute" zurück. Er konnte sich rechtzeitig unterstellen!
Madame meint, sie hofft nicht, dass uns das Gewitter folgt: gestern hatten sie keins, aber wir hatten eins in Candé und nun heute schon wieder!
Als der Regen zwischenzeitlich etwas nachlässt, sehen wir, dass die Familie, die wir in Bracieux gesehen hatten (Vater, Mutter und drei Kinder mit zwei kleinen Zelten und einem Hänger) auch hier ist. Allerdings ist ihre Ausrüstung wohl noch nicht ganz durchdacht und auch nicht wasserdicht. Sie haben praktisch alle Klamotten im Waschhaus ausgelegt bzw. gelagert.
Sie wollen bis Nantes und dann noch am Atlantik Badeferien bei den Großeltern machen.
Ich stelle mir folgenden Dialog vor: "Dieses Jahr fahren wir ans Meer!" - "Juhuu!" - "Aber wir fahren mit dem Rad dahin!"

Erkenntnis des Tages: Man sollte vor dem Wäschewaschen die Wetterprognose kennen!


Amboise und Chenonceaux (2008)

Der Campingplatz von Amboise wird nicht zu unseren Favourites gehören - die Sanitärs waren ätzend, jedenfalls in der Gegend, wo wir waren. Später stellten wir fest, dass es ganz ordentliche an einer anderen Ecke des Platzes gibt.
Dafür ist der Ort ganz nett, es gibt Leben, Cafés und Geschäfte. Und natürlich sollte man sich das Schloss mit den Gärten anschauen. Wir stellen bei jeder Schlossbesichtigung fest, dass es wieder ganz anders ist und dass es sich deshalb wirklich lohnt.
Wir sind mit dem deutschen Faltblatt zum Schloss ausreichend informiert, man braucht wirklich keinen Audio-Guide. Amboise hat Räume, bei denen man sich vorstellen kann, dass man hier tatsächlich gewohnt hat. Und im Park ist das Grab von Leonardo da Vinci!

Von Amboise aus machen wir eine Tagestour zum "Damenschloss" Chenonceaux am Cher
(33 km hin und zurück). Die Strecke ist ausgeschildert, man muss jeweils erst mal aus dem Tal der Loire bzw. des Cher auf die Höhe, insgesamt lässt sie sich aber gut fahren.
Dass Chenonceaux zu DEN Loire-Schlössern gehört (auch wenn es am Cher liegt), merkt man sofort, wenn man im Cher-Tal ankommt: Reisebusse und Touris zu Hauf!
So muss man während der Schlossbesichtigung manches Mal warten, ehe man in den nächsten Raum hineingehen kann. Das ist natürlich schade, aber schließlich wollen nicht nur wir dieses Schloss besichtigen. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dann wirkt dieses Schloss durch die eher kleinen Räume, die alle sehr gemütlich wirken. Auffällig sind die liebevoll gestalteten und frischen (!) Blumengestecke überall in den Räumen, frische Kräuter in der Schlossküche. Und die Lage über dem Cher ist natürlich auch außerordentlich! Dann sind noch die Gartenanlagen zu erwähnen, von Katharina von Medici und von Diane de Poitiers. Also, auch trotz der vielen Touris ist Chenonceaux ein Muss!

 

 
Tag 15
La Ville-aux-Dames - Tours (12 km - mit Fahrt durch Tours) (23.07.09)
Es hat die ganze Nacht reichlich geschüttet - aber: Vaude sei Dank, wir bleiben trocken! Leider ist alles wieder ziemlich siffig, außerdem ist da ja noch die nasse Wäsche von gestern! Wir haben Glück und können zumindest das Zelt ohne Regen abbauen. Aber es beginnt zu regnen, als wir losfahren und hört erst am Nachmittag auf! Es ist ergiebiger und hartnäckiger Regen! Nun gut, dann können wir ja mal die volle Regenmontour ausprobieren, wir sind seit diesem Jahr stolze Besitzer von kurzen Regenhosen! Das ist schon eine deutliche Verbesserung! Mehr Luft-Zirkulation!
Eigentlich wollten wir nur durch Tours durch fahren, wir kennen es schon von früheren Jahren ein wenig - aber der Regen macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Nachdem wir uns die Kathedrale angeguckt haben, ins Zentrum zur Place Plumereau gefahren sind, dabei schon ziemlich nass geworden sind, stellen wir uns dort in einem Torbogen unter und warten ab. Und warten. Und warten. Versuchen dann nach etlicher Zeit, loszufahren und in die "Fressgasse" zu kommen, geben diesen Versuch schnell wieder auf: ergiebiger Landregen!
Beschließen dann: wir gehen Mittag essen in einem Bistrot hier am Platz - egal, ob das im Touri-Zentrum ist oder nicht. Und sieh da: es ist gemütlich, warm, lecker und nicht mal zu teuer. Vor allem: es ist im Trockenen! Dann suchen wir uns ein Hotel (Logis de France) und beenden die heutige Etappe nun doch in Tours.
Just in dem Moment, als wir im Hotel einchecken, hört der Regen auf! Typisch! Aber wir sind froh, dass wir unsere nassen Regensachen und die nasse Wäsche (!) im Hotelzimmer zum Trocknen aufhängen können.
Am späten Nachmittag drehen wir noch eine Runde durch die Stadt: gucken uns Prachtbauten (alte und moderne) an, nehmen einen Kaffee und später einen Aperitif zu uns und betrachten dabei die Passanten. Ist auch mal ganz schön! Abends kehren wir ins touristische Herz der Stadt zurück und geben uns eine Pizza in einem kleinen Lokal. Rudi hat heute übrigens wieder einige interessante Plakate gefunden und fotografiert.

Erkenntnis des Tages: Sobald man das Hotel gebucht hat, hört der Regen auf!

 

 
Tag 16
Tours - Savigny en Veron (62,5 km) (24.07.09)
Morgens scheint die Sonne, doch die Wetterprognose lautet: ab Mittag gibt es wieder Orages!
Also wird der Tag heute bestimmt durch das Bemühen, nicht in einen Regenguss zu kommen. Deshalb gibt es kaum eine richtige Pause, man sieht schon immer die neue dunkle Wolke irgendwo am Horizont. Dazu gibt es noch ordentlichen Wind - natürlich Gegenwind!
Das macht diese Etappe insgesamt anstrengend.
Uns erwischt der Regen dreimal: bei Villandry (hier stellen wir uns in der Allee zu Schloss unter), bei Langeais (hier ducken wir uns an ein einsames Haus) und bei Huismes (hier sind wir im Wald). Zwischendurch lacht die Sonne vom blauen Himmel und es ist dann sofort wieder sehr warm! Also: rin in die Regenklamotten, raus aus den Regenklamotten...
Es sind heute auffallend viele Reiseradler unterwegs, einzeln oder in Gruppen. Eigentlich ist es eine schöne Etappe: es geht am Cher entlang, später an der Loire. Immer wieder liegen idyllische Dörfer an der Strecke oder man sieht auf die Felder. Mir gefallen die total bunten Wiesenblumenstücke. Das ist scheinbar eine Art von Gründünger!
Hätten wir uns nicht so vom Wetter gehetzt gefühlt, wäre ein Kaffee in Bréhemont nett gewesen oder eine kurze Stippvisite in Langeais.
Dank der Informationen aus meinem französischen Buch wussten wir, dass wir in Avoine einkaufen mussten, denn der Camping von Savigny-en-Veron liegt mal wieder dort, wo der Hund begraben ist. Man fragt sich, wovon die Platzbetreiber leben können. Aber der Platz ist durchaus nicht leer! Man fragt sich, warum die Leute HIER Urlaub machen....
Wir können in Ruhe und ohne Regen aufbauen, das ist schon mal was! Einige Radler, die wir heute auf dem Weg gesehen haben, übernachten auch hier. Auch bei ihnen ist wohl einiges nass geworden, man hängt allerlei zum Trocknen auf.

Erkenntnis des Tages: Nach Regen folgt Sonnenschein - oder gerne auch umgekehrt!


Villandry, Azay-le Rideau und Ussé (2008)

Auch diese Schlösser sollte man gesehen haben! Ich hatte mir vor der Reise 2008 aufgeschrieben, welche Schlösser lohnenswert sind bzw. ein Muss sind. Es waren sieben: Chambord: das größte mit 440 Zimmern; Amboise: eine Königsresidenz; Chenonceaux: ein apartes Damenschloss; Villandry: das schönste Renaissanceschloss mit den berühmten Gartenanlagen; Ussé: das Dornröschenschloss; Langeais: ein Mittelalterschloss; Blois: ein Königsschloss. Bis auf die letzten beiden haben wir alle Schlösser besichtigt und alle haben sich wirklich gelohnt.
Villandry ist schön eingerichtet, in den Räumen sind Figuren, die mit der Mode einer bestimmten Epoche gekleidet sind (wechseln pro Jahr), bei uns waren es die Zwanziger Jahre. Vor allem die Gärten sind absolut sehenswert!
Azay-le-Rideau, das auf einer Insel im Indre liegt haben wir nicht von innen besichtigt. Dort haben wir einen nächtlichen Rundgang durch den Garten mit Licht-Installationen gemacht. War ganz interessant, aber wir waren von der Show in Chambord verwöhnt, die war viel sehenswerter.
Ussé schließlich ist eher ein kleines Schloss, das wirklich in einem Märchen wie Dornröschen vorkommen könnte. Es ist möbliert und in vielen Zimmern sind Märchenszenen dargestellt.

Da wir diese Schlösser schon 2008 besichtigt hatten, haben wir sie in diesem Jahr nur von Ferne gegrüßt und sind vorwiegend Rad gefahren.

 

 
Tag 17
Savigny-en-Veron - Saumur (26,5 km) (25.07.09)
Nach dem Regen- / Hoteltag am Donnerstag kam der Radeltag gestern und nun müssen wir heute mal wieder Waschtag machen: es wird also eine ganz kurze Etappe! Außerdem wollten wir nicht schon wieder auf einen Campingplatz in einer Gegend, wo der Hund begraben ist. Also: Saumur! Und das war eine gute Entscheidung. Saumur ist ein sehr nettes, quirliges  Städtchen mit Flair und Leben!
Abgesehen davon ist der Abschnitt zwischen Candes St. Martin und Angers ein sehr schöner: Weinörtchen reiht sich an Weinörtchen, pittoreske helle Häuser und Anwesen, Weingüter, Höhlen im Kalkstein.
Wir fahren heute weitgehend steigungsfrei, mal auf der D 947 - aber eher kurze Abschnitte -, mal auf Seitenstraßen in den anliegenden Orten, mal auf der "richtigen" Radtrasse parallel zur Loire. Der eigentliche Radweg führt hoch in die Weinberge. Wie man uns später erzählte, lohnt sich die Anstrengung, dort gibt es irgendwo eine Art Höhlen-wohnungsmuseum.
Übrigens befinden wir uns inzwischen im Anjou - ich erinnere mich an die Studentenzeit, in der man gerne Rosé d'Anjou trank. Ich muss gestehen, dass ich überhaupt nicht wusste, wo dieser von mir damals sehr geschätzte Wein herkommt!
Besonders hübsch finden wir Candes St. Martin. Tja, es handelt sich um "unseren" Sankt Martin, der mit dem geteilten Mantel und dem Bettler. Es gibt dort eine Kathedrale mit seinem Grabstein. Als es um das übliche Foto vor besagter Kathedrale geht, lernen wir ein junges Paar aus Kanada kennen. Die halten auch vor der Kathedrale an und bieten uns an, uns zusammen zu knipsen. Wir stellen dabei fest, dass wir uns irgendwie schon gesehen haben: na klar, die waren auch auf dem letzten Camping! Und wir haben sie gestern mehrmals unterwegs getroffen. Zuerst sind wir etwas verwirrt, weil wir sie eigentlich gar nicht verstehen: sie sprechen das typische Französisch aus Quebec! Klingt von weitem eher wie Amerikanisch - ist aber dann doch Französisch!
Bevor man nach Candes St. Martin herein kommt, fährt man über die Vienne. unmittelbar dahinter gibt es eine sehr interessante Künstler-Installation am Ufer: Mariages à Candes St. Martin. Einfach sehenswert!
Als wir in Saumur ankommen, ist dort Markt, das Schloss thront hoch über der Stadt. Der Campingplatz liegt: richtig: auf einer Insel in der Loire mit wunderbarem Blick auf das Schloss!
Ich glaube, es ist der teuerste Platz auf der ganzen Tour, na ja, er hat auch vier Sterne und Pool, Bar usw.
Nachdem wir uns installiert haben und gewaschen haben, bummeln wir durch den Ort. Dabei essen wir eine Quiche auf die Hand, später ein super leckeres Eis: Zitronen-Meringue-Sorbet!
Wir gehen hoch zum Schloss und haben eine tolle Aussicht auf die Loire. Im Ort gibt es einen ganz passablen Supermarkt, in dem wir fürs Abendessen einkaufen können. Wir sitzen noch lange draußen, genehmigen uns noch einen schönen Roten in der Bar und erfreuen uns am Sternenhimmel.

Erkenntnis des Tages: Immer nur Natur ist auf die Dauer langweilig, heute gab es etwas anderes für das Auge: nette Örtchen en masse.

 

 
Tag 18
Saumur - Les Ponts de Cé (55,5 km) (26.07.09)


Heute ist wieder ein Superwetter. Wir stehen früh auf (nicht zuletzt geweckt durch einen Montgolfier-Massenstart über der Loire), kommen aber irgendwie nicht vom Platz weg! Zuerst haben wir uns mit einem sehr netten britischen Paar unterhalten, das in der Nähe wohnt und sein neues Wohnmobil hier nur mal ausprobieren will, bevor man richtig weit wegfahren will.
Dann treffen wir beim Auschecken die beiden jungen Kanadier wieder und unterhalten uns. Man tauscht Erfahrungen der gestrigen Etappe aus, man fotografiert sich mit beiden Kameras mit Selbstauslöser, man tauscht Namen und email-Adressen aus und wünscht sich gute Fahrt.
Sie haben 4 Wochen Zeit, wollen die Loire befahren und danach entweder Richtung Norden (Bretagne) oder Richtung Süden (Bordeaux) fahren. Heute wollen sie bis Angers.
Wieder fahren wir durch nette Orte: der Campingplatz in Gennes soll sehr nett sein, Le Thoureil ist idyllisch. In les Rosiers-sur-Loire machen wir Rast und finden dabei einen interessanten Brunnen. Kunst und Physik werden hier verbunden. Die Kugel entleert sich immer in eine andere Richtung und man wartet gespannt, wohin sich das Wasser beim nächsten Mal ergießt.
Es ist wieder heiß heute und so machen wir in la Daguenière noch eine Pause. Hier treffen wir eine radelnde Familie aus Weimar, vergleichen unsere Unterlagen und stellen fest, dass der angepeilte Campingplatz nur noch 8 km entfernt ist. Das verleiht uns Flügel, denn wir hatten uns irgendwie verrechnet und auf viel mehr eingestellt.
Der Campingplatz in Les Ponts de Cé ist sehr voll, und es sind mal wieder sehr viele Niederländer hier. Man weist uns einen Platz zu: der ist aber eher eine Zumutung, sehr klein, in der prallen Sonne und ohne richtig Abgrenzung zum Nachbarn. Ein "typischer" Platz für Radler - die brauchen ja nicht so viel Platz! Die Familie aus Weimar ist auch hier, hatte das gleiche Problem und rät uns, gegen ein paar Euro Aufpreis einen anderen Platz zu verlangen. Gemacht, getan. Als Rudi strahlend zurückkommt und mir unseren nun richtig großen Platz mit Schattenmöglichkeit zeigt, kommen die beiden Kanadier an! Man hat ihnen gerade den gleichen unmöglichen Platz zugewiesen. Nun stehen sie etwas ratlos und nicht wirklich glücklich vor dem zu kleinen heißen Platz. Wir bieten ihnen an, auch auf "unser emplacement" zu kommen, denn da gibt es wirklich Platz und Schatten für beide! Ihr (Marie Lou) ist das ein wenig peinlich - wieso? Aber letztendlich nehmen sie unser Angebot an.
Man baut auf und geht ins städtische Schwimmbad nebenan. Eine göttliche Abkühlung! Nur leider gab es nach 5 Minuten für uns das Aus: wegen eines "incident technique" müssen alle das Wasser verlassen. Ohne Murren folgen alle der Anordnung.
David und Marie Lou (die beiden Kanadier) haben Ihr Zelt bescheiden ganz in einer Ecke unseres Platzes aufgebaut. Als wir sie dann doch einmal rügen, weil sie auf UNSEREM Platz ein Papierchen hingeworfen haben *grins*, kommt man doch ins Gespräch. Die beiden sind sehr nett. Aber was Marie Lou dann da so zusammenkocht... na ja, man schüttet alles in den Topf, was man so hat. Heute ist Sonntag, und es gibt keinen Shop auf dem Campingplatz.

Erkenntnis des Tages: Die Franzosen haben Respekt vor der Obrigkeit: alle verlassen ohne Murren das Waser. In Deutschland hätte es bestimmt eine Riesendiskussion gegeben.
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